Chor ist Diktatur!

so heißt es doch? Selbstredend bedarf es, umso mehr in einer Gruppe von Laiensängern, jemandes, der die Zügel in der Hand hält. Damit sind nicht unbedingt nur die Probenarbeit, d.h. einstudieren und "musikalisieren" der Lieder, und das Dirigieren - für die meisten als rhythmisches Rumgefuchtel gut erkennbar - gemeint, obgleich jene Aufgaben zu den vordergründigen der Chorleitung gehören. Wesentlich zentraler stehen die umfassenden Entscheidungen: Welche Genres wollen/können wir abdecken/berühren/meiden? Welche Probleme müssen wir bei Genre XY erst einmal bewältigen. Welche Lieder/Werke sind repertoiretauglich, passen also sowohl in die Genres, als auch zu irgendeinem unserer Auftrittstypen? Welche technischen/musikalischen Ziele stecken wir uns kurz-/mittel-/langfristig? und so weiter und so mehr. Natürlich dürfen auch die singenden Organe Liedwünsche äußern, augenscheinlich demokratisch, Diktatur heißt ja nicht gleich Tyrannei.

Unsere "sanfte Diktatorin" ist nun seit einigen Jahren Karen Lehmann aus Guben. Hier nochmal einen großen Dank an sie, diese große Verantwortung zu tragen. Aber auch in der Leitung eines Chores muss Flexibilität bewiesen werden. Kann ein Sänger mal nicht zur Probe, geht die Welt nicht unter. Jedoch, wenn der Chorleiter fehlt, beginnt das große Rumsitzen. Daher hält Karen zwei Stellvertreter an den Händen, die auch mal Proben oder Auftritte leiten, also vizediktieren, allerdings mitunter auch Material in Selbstverantwortung unter den Chor bringen. Dies sind Torsten Chrobot und Mirko Huhle. Zusammen sind sie unser Chorleitertriumvirat. Das klingt schon eher nach einer Räterepublik, nicht wahr?