In Zeiten, in denen nur noch zwischen Beruf und Privat unterschieden wird, wobei privat schon fast gänzlich durch Essen, Schlafen, Fernsehgucken ausgefüllt ist, bleibt den meisten in musischen Angelegenheiten nur noch die Rezipientenrolle übrig. Denken diese!

Als "neuer" Chor - das ist man auch noch nach zehn Jahren - hat man es da schwer, Personal zu werben. Es gibt ja kein Geld. Traditionsvereine mit einer dreistelligen Jahreszahl auf der Fahne - stolze Relikte oben genannter Zeiten - mögen es heute noch auf eine Sängerzahl oberhalb der Dreißig halten: ein Chor. Dorfchöre und kleinere Kantoreien schaffen es meist noch auf die 15 bis 30 Sänger eines Kammerchores. Alles darunter nennt man ein Vokalensemble! Obgleich, der Begriff hört sich doch viel zu sehr nach professionellen Musikern an. Die Definitionen gehen dabei, hartnäckig an der Wirklichkeit vorbeischauend, von einer selbstverständlichen Gleichverteilung der Stimmen aus.

Bei uns sieht es bisweilen, je nach Stück und Anwesenheit, nach Besetzungen wie solistischer Baß mit dreistimmig gemischtem Chor oder solistischem hohen Sopran mit vierstimmig gemischtem Chor aus, in Extremfällen. Jedoch, es funktioniert. Ja es funktioniert außerordentlich.