(K)ein Chor!?

Laut Wikipedia, dem Wissensquell unserer Zeit, definiert sich ein Chor durch "eine Gemeinschaft von Singenden, in der jede Stimme mehrfach besetzt ist". Eine Gemeinschaft von Singenden sind wir sehr wohl, aber mehrfach besetzte Stimmen? Welch ein Luxus!

Möchte man es negativ betrachten, ist die Zeit der Musen wohl vorbei. Man könnte sagen "Sie sind in Rente gegangen". Früher, ja früher, gehörte es zum täglichen Leben, zumindest in bestimmten Kreisen, von Kind auf ein Instrument zu spielen und sich auch als Erwachsener künstlerisch zu betätigen. Stichwort: Gesangsvereine. Und man gab Hausmusikabende, eine frühe Form der Party, wobei die obligatorische Musik nicht aus der Röhre, sondern aus den Teilnehmern kam. Man könnte glatt nostalgisch werden.

Oder sollte man vielmehr sagen, die Musen seien modern geworden? Die eine lässt sich vom Herrn Gemahl recht gern in die Oper ausführen, um ihr neues Pariser Kleid zur Schau zu stellen. Die andere hört Radio, das reicht. Die Sender wissen schon, was wirklich gute Musik der 70er, 80er usw. ist. Ach, und die dritte sitzt zuhause und browst sich durch YouTube-Videos.

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