Petra Scharath

Manch einer muss ja zu seinem Glück gezwungen werden. So sagt man doch? Oder überredet und überrumpelt wie im Fall Petra. Tja, Pech gehabt, wenn sie unbedingt von Lieberose punktgenau in die Doppelhaushälfte köhlerscher Nachbarschaft ziehen muss. Denn im Hause Köhler – und da zählen wir mal die „andere“ Haushälfte hinzu – kann, ja darf musische Freizeit und Chorgesang nicht geschmäht werden. Wenn Elke Köhler nun ihre Überredungskünste walten ließ, dann konnte man sich nicht lange wehren. Anfangs gab es ja noch Ausreden. Nun gut, es ging wirklich nicht bei ungünstigen Berufskonstellationen, wenn der Freitagabend im Hause Spätschicht oder im Hause Berufsweiterbildung stand. Als das allerdings nicht mehr zog - es war so nach einem Jahr und die Weiterbildung durch – kam Petra dann mal mit, Picena-Luft „schnuppern“. Die Argumente blieben ja immer bedrohlich auf der anderen Seite der Wand!

Und die Luft war gut, die Luft war erfrischend. Klar, es war ein wenig Neuland, so aus der kalten einfach mal das ganze Repertoire mitsingen zu müssen, aber Petra hatte nie ein Problem damit, geduldig innezuhalten und hörend zu lernen. Seitdem ist die Probe ihr Wochenausklang, ihr „Herunterkommen“. Was für andere hartes Üben der Stimme ist, bedeutet für sie von den Nöten und Aufgaben im Berufsalltag abzuschalten. „Die ganze Woche benötigen andere meine Hilfe, in die Probe setzte ich mich hinein und kann selbst Hilfe erwarten. Wer bringt mir meine Stimme bei?“ sagt sie.

Eigentlich war Petra im Spektrum zwischen Sport und Kunst immer auf der Seite des Sports anzutreffen. Schon als Kind war sie aktiv und in Bewegung. Das ist sie bis heute, ob allein oder in der Gruppe, wobei die „Gruppen“ mitunter schon aus einem geschlagenen Viertel dieses Ensembles bestehen. Stichwort „Zumba“! Sie hat auch mal im Schulchor gesungen, aber was sie da gesungen hat, weiß sie gar nicht mehr. Kann ja nicht so beeindruckend gewesen sein... Wenigstens auch kein Kindheitstrauma! Das Repertoire dieses Ensembles trägt sie jedenfalls die ganze Woche im Kopf mit sich herum.