Stefanie Engels

Wenn jemand unter den Sängerinnen und Sängern des Pop-Ensembles eine gewisse Ausdauer und eine gehörige Portion Geduld allein dafür beweisen musste, um mitzumachen, dann ist es wohl Stefanie. In den nettesten Worten fragte sie via E-Mail im Februar 2008 schon zum zweiten Male an, ob sie zum Anschnuppern eine Probe besuchen dürfe. Das hätte sie wohl auch ohne Anfrage getan, allerdings kannte sie den Probenort nicht. Nun hat es gut sieben Monate gedauert, damit diese E-Mail überhaupt jemand gelesen hat, die entsprechende Adresse wurde damals nicht so fleißig wie derzeit gepflegt. Dafür wurde sie dann sofort beantwortet und Stefanie herzlich eingeladen. Andere wären zu dieser Zeit wohl schon säuerlich genug, um die Lust verloren zu haben. Nicht Stefanie. Sie kam zur nächsten Probe und hat seitdem kaum eine Probe verpasst. Sie fand Gefallen an der Art der Probenarbeit, die sich durch eine Art zwangloser Disziplin auszeichnet, fühlte schnell so etwas wie eine außerfamiliäre Geborgenheit und verliebte sich sofort in das Repertoire, denn mit dem Pop ist sie aufgewachsen.

Schon als Kind konnte sie nicht aufhören, stundenlang mit dem Kassettenrekorder mitzusingen. Wer war da wohl wessen Begleitung? ABBA war damals ganz groß und auch Stefanie hatte mit Scharen von deren Ohrwürmern zu kämpfen. Aber immer hatte Musik für sie etwas körperliches, sie musste zur Bewegung animieren. Mit fünf Jahren begann Stefanie in ihrem Heimatort Mülheim an der Ruhr Ballettunterricht zu nehmen und tanzte dieses neun Jahre lang. Und den Drang zu tanzen und sich zu bewegen wurde sie nie wieder los.

Den Spaß am Singen fand Stefanie dann erst wieder, nachdem sie mit ihrer Familie 1996 nach Cottbus zog. Ab 2002 sang sie im Chor der Oberkirche, danach im Chor der Fachhochschule Lausitz, durch den sie auch ein paar Jahre Gesangsausbildung via Privatunterricht genoss. Aber es verlangte ihr nach Pop- und Gospelmusik und sie googelte und googelte, bis sie dann 2008 eine E-Mail an den Pop- und Gospelchor in Peitz schrieb, weil sie nicht wusste wo dieser probt…