Jens-Olaf Köhler

Lang, lang ist’s her, dass sich Familie Köhler in diesem Ensemble, damals noch dem jungen Pop- und Gospelchor, häuslich eingerichtet hat. Auf der Suche nach einem Zeitvertreib war Jens ja eigentlich nicht, aber als er im Jahr 2000 zusammen mit seiner Frau Elke jenen auf dem Peitzer Weihnachtsmarkt gehört hat, war für ihn klar, dass er dort mitmachen wollte. „Diese Fassung von White Christmas war so schön schräg“, erinnert er sich und er hat dabei nicht mal so viel Glühwein im Bauch gehabt, der dafür verantwortlich hätte sein können, dass aus „schräg“ „schön“ wurde. Heute schüttelt er die Jazz-Harmonien ganz locker aus der Schulter und bezeichnet sie vielleicht noch nicht einmal mehr als schräg nach 13 Jahren Hörgewohnheiten. Also kam er, nicht gleich mit Kind und Kegel, zumindest aber erst einmal mit Frau und der Klassenlehrerin der älteren Tochter, später dann sogar mit beiden Töchtern zum Chor. Ein freitäglicher Familienausflug!

Gerade die harmonisch spannungsreiche Musik hat es ihm da wirklich angetan, egal ob Jazz oder Gospel oder auch die verrückteren Sachen im Pop-Repertoire. Wenn er sich dabei wieder erholen und von einer Woche Exil-Arbeit wieder ins heimatliche Peitz einfühlen kann, umso besser. Nicht nur geistige, findet Jens, auch körperliche Erholung ist das, wenn man durch Singen mit einer gewissen Körperspannung den nächsten Wochenvorrat Sauerstoff inhalieren und die Haltung korrigieren kann.

Ganz neu ist die Erfahrung Chor für Jens aber 2001 nicht gewesen. Musikalisch erzogen wurde er von Hause aus nicht, bei zusammen drei Geschwistern wäre das auch ein Luxus gewesen, aber schon in der Schule sang er gern. Als in der Lehre dann einer meinte „Lasst uns doch eine Singe-Gruppe gründen“ war Jens sofort dabei und legte los. Man sang, was man damals zu DDR-Zeiten so singen konnte, durfte und manchmal auch musste, wobei es immer auf das Singen an sich ankam, das Spaß ohne Ende machte. Nur gut, dass Jens jetzt auch noch bei Picena Iuvenalis seinen ganz persönlichen Geschmack bedienen kann.